• Als Buddhist auf dem Jakobsweg

    von Meik Nörling Den September verbringe ich größtenteils zuhause, direkt am ersten Oktober geht’s aber wieder los. Mein Ziel ist die Stadt Porto im Norden Portugals. Nachdem ich mir bei bescheidenem Wetter zwei Tage die Stadt angeschaut habe, mache ich mich zu Fuß auf nach Spanien – ich pilgere den Caminho Portugues! Das sind, je nach Weg (Hauptweg oder Küstenweg), zwischen 245 und 260 km. Die habe ich anfangs eigentlich auch vor, gänzlich zu Fuß zu gehen, die letzten 100 km auf jeden Fall, denn ohne die gibt’s die Pilger-Urkunde, die Compostela, nicht. Blasen an beiden Fußhacken und das schlechte Wetter machen mir aber zu schaffen. Tatsächlich regnet es jeden…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um die Welt: Letzte Station der Weltreise / Kanada

    Die letzten beiden Stopps meiner Weltumrundung sind in Kanada, in Vancouver im Bundesstaat British Columbia und in Montreal (Quebec). Bei Kanada denkt man natürlich an spektakuläre Landschaften und weite, fast unberührte Natur, aber als einzelner Reisender, der sich allein keinen Mietwagen und kein Wohnmobil ausleiht, beschränkt sich mein Besuch des Landes in der Hauptsache auf die urbanen Bereiche der Flughafen-Städte, also darauf, wo ich mit dem ÖPNV oder zu Fuß hinkommt. In Vancouver befindet sich quasi die Zentrale der Jodo Shinshu Buddhist Temples of Canada (JSBTC), dem kanadischen Ableger unserer Jodo Shinshu Nishi Hongwanji-ha. Ich hatte im örtlichen Tempel, dem Vancouver Buddhist Temple, bereits ein paar Tage vorher von Hawaii…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um  die Welt: Auf der Insel Oahu im US-Bundesstaat Hawaii

    Dass Hawaii keine günstige Reise-Destination ist, das dürfte bekannt sein. Auf meiner ersten Weltreise 2016 war ich auch zehn Tage hier und habe die Inseln Oahu und Big Island (die eigentliche Insel „Hawaii“) erkundet. Wie schon damals hatte ich auch diesmal nur eine relativ billige Unterkunft für die ersten drei Tage gebucht und wollte alles andere dann kurzfristig ein paar Tage vor Ankunft, also von Japan aus, planen. Dass sich die Preise seit 2016 mindestens verdoppelt und teilweise sogar verdreifacht haben, durfte ich bezogen auf die Hotels und die Inlandsflüge also noch in Japan feststellen. Dass es sich auch mit den Lebenshaltungskosten so verhält, stelle ich bereits am ersten Tag…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um die Welt: Japan, Teil 3 / Shikoku und zurück Richtung Tokyo

    von Meik Nörling Die Reise durch Japan geht weiter. Von Himeji aus nehme ich einen Zug auf die Insel Shikoku. Die ist natürlich insbesondere bekannt für den Pilgerweg der 88 Tempel, der von Kobo Daishi Kukai eröffnet worden sein soll und einmal rund um die Insel führt. Die ersten Tage auf der Insel verbringe ich in der Präfektur Kagawa im Nordosten. Dort besuche ich zuerst das Shingon Shu-Hauptkloster Zentsuji, das Kobo Daishi an dem Ort errichten ließ, an dem er geboren wurde. Ich kann an zwei Andachten teilnehmen und auch eine Mini-88er-Pilgerschaft absolvieren. Der Besuch des Tempels Honenji, der den Verbannungsort von Honen Shonin, dem Lehrer von Shinran Shonin, markieren…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um  die Welt: Japan, Teil 2 / Kansai

    von Meik Nörling Von Kyushu aus fliege ich nach Kansai, lande auf Kansai International Airport, der auch als Flughafen von Osaka bekannt ist. In Osaka besuche ich einen Sonntag die Morgenandacht im großen Jodo Shinshu-Tempel Minamimido, den man vielleicht als örtlichen Ersatz-Tempel für den Ishiyama Hongwanji ansehen könnte, der dort stand, wo sich jetzt Osaka Castle befindet. Die Andacht läuft ähnlich ab, wie ich es aus dem EKO-Haus in Düsseldorf kenne, einge Aspekte sind aber auch anders. Jeder Tempel hat wohl seine Eigenheiten. Die Woche darauf verbringe ich im Zen-Kloster Bukkokuji in der Stadt Obama, Präfektur Fukui. Das ist das Kloster, dem sich mein eigener Zen-Lehrer anschloss, nachdem sein Ordinationsmeister,…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um  die Welt: Japan, Teil 1 / Kanto und Kyushu

    von Meik Nörling Meine Barschaft beschränkt sich aktuell auf unter 200 €, beide Kreditkarten sind gesperrt und mit meiner EC-Card kann man außerhalb der EU kein Bargeld abheben. Es wird fast die ganzen ersten beiden Wochen in Japan in Anspruch nehmen, die damit einhergehenden Probleme zu lösen und natürlich lebe ich, bis ich an frisches Bargeld komme und bis dann neue Kreditkarten vorliegen, sparsam. Solche Aktionen wie Taxifahrten sind da nicht drin, ebenso wenig teure Museumsbesuche oder mal abends in die Kneipe gehen. Bargeld schicke ich mir von meinem Konto via Western Union (WU). Das ist einfacher als ich dachte, aber auch nicht. Die Transaktion ist simpel, kostet bei den…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um  die Welt: Zurück zu den Ursprüngen – nach Zhejiang in China

    von Meik Nörling Sich für die Volksrepublik (VR) China nur knapp sechs Tage Zeit auf dieser Reise zu nehmen, scheint auf den ersten Blick schon fast fahrlässig zu sein! Tätsächlich ist dies aber bereits meine vierte Reise in die VR, Besuche von Hongkong nicht mal mitgezählt. Während meiner ersten China-Reise 2016 verbrachte ich knapp sechs Wochen im Reich der Mitte. Dass es nun nur diese paar Tage und nur eine einzige Gegend waren, hängt mit der Visa-Politik zusammen. Okay, aktuell kann man als Deutscher visafrei nach China reisen, aber als ich die Pläne für diese Reise festzurrte, gab es neben dem teuren kostenpflichtigen Visum, bei dessen Beantragung man bereits alle…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um die Welt: Spuren des japanischen Buddhismus auf Taiwan

    von Meik Nörling Von Katmandu aus flog ich via Bangkok nach Taiwan. Die ersten Übernachtungen auf der Insel, welche heute die Republik China darstellt, hatte ich in der Hauptstadt Taipeh. Ich hatte mein Hotel unweit der Überbleibsel des Taipei-Hongwanji gebucht – vom einstigen Obertempel unserer Jodo Shinshu Hongwanji-ha auf Taiwan, das von 1895 bis 1945 japanische Kolonie war, stehen nach seiner Nutzung ab 1945 als Kaserne nur noch der Glockenturm und die Wegebefestigungen, in den 1970ern ist er bei einem Feuer niedergebrannt. Dem Obertempel der Jodo Shinshu Othani-ha hier in Taipeh, dessen einstiger Grund auch nicht weit entfernt liegt, erging es nicht besser: Ab 1945 wurde das in indischem Stil errichtete Prunkgebäude…

  • Saizo Zuiken Inagaki: Über Glauben

    Der Text „Über Glauben“ wurde 1957 von Saizo Zuiken Inagaki Inagaki verfasst und durch Zuio Hisao Inagaki ins Englische übersetzt. Die englische Fassung „On Faith“ wurde im „Muryoko Journal of Shin Buddhism“ veröffentlicht. Hier drucken wir eine deutsche Übersetzung der englischen Fassung ab. Jagen Sie nicht Ihrem Verstand hinterher! Ihr Verstand ist in Bewegung und folgt unzähligen Objekten. Kümmern Sie sich nicht um Ihre Taten! Ihre Taten von Körper, Mund und Geist versinken in den Abgrund des Bösen. Suchen Sie nicht den Frieden des Geistes! Das Reine Land ist nicht der Ort, an dem man geboren werden kann, nachdem man Seelenfrieden erlangt hat. Verlassen Sie sich nicht auf Ihren eigenen…

  • Als Unsui und Shin-Buddhist einmal um die Welt: Im Himalaya (Himachal Pradesh, Ladakh und Nepal)

    von Meik Nörling Nach meiner Pilgerreise „auf Buddhas Spuren“ führte mich meine Reise auf dem Subkontinent in die Himalaya-Region Indiens, zuerst in den Bundesstaat Himachal Pradesh. Mit dem Nachtbus ging es von Delhi nach Dharamsala, wo ich mich in dem Vorort Forsyth Ganj für neun Tage in ein Hotel einquartierte. Die Tage verbrachte ich abwechselnd damit in der Umgebung des Hotels wandern zu gehen – von hier aus hatte man spektakuläre Ausblicke auf das Dhauladar-Massiv und ansonsten war es wesentlich ruhiger als in McLeod Ganj und Umgebung, das ich die übrigen Tage besuchte. McLeod Ganj ist nämlich der Stadtteil von Dharamsala, in dem der Dalai Lama und mit ihm viele…